Heinz D. M.
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Die Bockwindmühle ist der Urtyp der mitteleuroäischen Windmühle. Ihr Mühlenhaus ist auf dem sog. „Hausbaum“ oder Ständer regelrecht aufgehängt. Ändert sich der Wind, muss das ganze Mühlenhaus neu in den Wind gedreht werden. Im Späten Mittelalter war dieser Mühlentyp zu tausenden in ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Wenig ausbaufähig und anfällig gegen Sturm und Feuer waren sie, und doch hat sie die modernere Holland-Windmühle nie ganz verdrängen können. Die Bockwindmühle in Hänigsen wurde 1704 von Heinrich Steinkemeyer gebaut. Der erste Müller hieß Camlade. Laut einer Urkunde von 1705 war sie aufgrund einer herzoglichen Genehmigung für alle Zeit frei von jeder Abgabe, ein Recht, das bis heute noch gültig ist. 1945 wurde die Mühle stillgelegt. 1962 erwarb als 14. Müller Hans Schubolz Celle die Mühlenruine. In mühevoller Kleinarbeit setzte er sie wieder instand und nutzte sie noch bis 1995. Die Bockwindmühle hat einen windbetriebenen Schrotgang und einen weiteren der mit Strom und Wind betrieben werden kann. Es ist eine Siebmaschine vorhanden, so dass man hier nach alter Tradition Mehl herstellen kann. Die Mühle besitzt 4.Jalosieflügel. Heute wird sie noch gelegentlich in Gang gesetzt